Ich sag grad nix!
Das kommt euch komisch vor? Mir auch. Aber der Verlag vom Eschenblatt veröffentlicht in der Rubrik, in der ich sonst schreibe, normalerweise nur eingetragene Vereine. Daß ein Verein, dessen Kolumne die Gemeinde einreicht, einem eingetragenen Verein gleichzusetzen ist, davon geht der Verlag gewöhnlich einfach aus. Kann er ja auch, die Gemeinde überprüft alle Vereine, gleich welcher Art, auf Herz und Nieren, bevor sie ihr OK gibt. So weit, so logisch. Versteht jeder.
Aber es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt. So gab es Anrufe sehr besorgter Bürger beim Verlag, ob unser AK denn wohl ein eingetragener Verein sei oder gar kommerziell arbeite.
Wir wollten es basisdemokratisch: Zwischen Mensch und Mensch, Hund und Hund und auch zwischen Mensch und Hund. Überzeugen, nicht unterdrücken, das ist bei uns die Devise.
Daher sind wir bisher nicht eingetragen.
Damit mußte der Verlag uns bescheiden, daß er meine kleinen Geschichten voerst nicht veröffentlichen darf. Ich hab also einen literarischen Maulkorb verpaßt bekommen. Seht ihr ja oben. Sieht voll blöd aus, oder?
Und blöd find ich das auch.
Weil unsere Menschen arbeiten rein ehrenamtlich. Die kriegen keinen Cent von egal wem dafür, daß sie Trainings- und Spielstunden leiten, sich über neueste Trainingsmethoden oder Forschungsergebnisse informieren und das in meinen Kolumnen von mir veröffentlichen lassen. Ich krieg auch nix.
Ich leite meine Spielwiese, und Obadijah hilft mir, einfach weil es uns Spaß macht.
In meinem alten Verein gab es einen Vereinsbeitrag, der war immer fällig, ob man jetzt zum Üben kam oder nicht. Und wenn einer nur üben wollte und nicht in den Verein eintreten, mußte der Zehnerkarten lösen. Da hat dann ein Platzbesuch fast 5€ gekostet.
Hier im AK ist alles ganz anders. Alles was der AK anbietet kostet nix. Nur der Platzeigentümer bekommt von jedem Mensch-Hund-Team 2€ pro Besuch. Das ist doch viel günstiger, findet ihr nicht?
Aber die 2 Piepen gehen an den Platzeigentümer, was eine GbR ist, nicht an den AK. Der AK kriegt davon nix. Aber dem gehört ja auch der Platz nicht und die Geräte nicht und das Haus nicht. Der muß auch kein Wasser zahlen und keinen Strom. Macht alles der Eigentümer.
Jetzt sagt mal: Ist das kommerziell? Für nix arbeiten? Keinen materiellen Vorteil haben? Weil Akler zahlen genausoviel an den Platzeigentümer wie NichtAKler.
Und daß der wo die Kosten für den Platz hat und alle Arbeit macht wie Rasenmähen, Hecke schneiden, Schnee schippen, Klo putzen (oh ja, Klo ist im Bau!!) ein bissel was an Entschädigung haben möchte, find ich jetzt eigentlich normal. Fürs Freibad zahlt man auch Eintritt. Da murrt keiner.
Ja, vielleicht liegt es ja an der Platzordnung. Die hat auch der Eigentümer entworfen. Und die find ich voll gut. Da steht drin, daß man sich rücksichtsvoll verhalten soll, daß läufige Hündinnen nicht auf den Platz dürfen, Hunde geimpft und wurmfrei sein müssen, jeder Hund haftpflichtversichert sein muß und jeder Halter für seinen Hund verantwortlich ist und den Platz auf eigene Gefahr nutzt.
Und, das find ich am allerbesten, da steht auch drin, daß keinem Hund ein fieses Stachelhalsband umgelegt werden darf.
Darum gefällt uns der Hundeplatz hier in Eschede, und wir üben gern dort.
Andere üben da nicht.
Müssen die wissen.
Ja, also das wollte ich hier nur mal losgeworden sein.
Mit Schleck und Wedel
Euer Simcha