Samstag, 9. März 2013

Eschenblatt vom 6. März 2013

 
 
 
 
Hallo, hier spricht Simcha!
 
Was war das letzten Donnerstag wieder herrlich auf meiner Spielwiese. Uns Hunden ist das Wetter ziemlich egal, aber unsere Menschen, die regelmäßig bei Wind und Wetter stundenlang auszuharren pflegen, weil sie uns Hunden den Spaß gönnen, den wir auf meiner Wiese immer haben, hatten sich den Sonnenschein verdient. Und sie haben ihn genossen. Ihr Menschen bekommt gleich bessere Laune, wenn die Sonne scheint... Wir waren sowieso sehr ausgelassen. Spike und Rollo waren zum ersten Mal dabei. Ich mußte gar nicht lange schnuppern, es war gleich klar, die beiden können ungebremst auf die Wiese zu den anderen. Beide sind schön schwarz, und Schemaja hatte endlich passende Spielkumpel. Sonst sucht er häufig Kontakt zu Frauchen, aber heute ließ er sich selten bei ihr blicken, lieber tobte er mit uns herum. Das ist für ihn ein ganz großer Schritt zu mehr Selbstvertrauen, und das kann er als übervorsichtiger Hund gut gebrauchen. Spike ist lieber zurückhaltend, wenn es darum geht, neue Menschen kennenzulernen, aber da die auf meiner Spielwiese nur die Nebenrolle spielen, hat er ganz vergessen, daß all die Menschen, die mit uns gekommen waren, noch da waren, und plötzlich merkte er, so bedrohlich sind fremde Menschen gar nicht. Jedenfalls nicht immer – auch er hat also eine gute Erfahrung gemacht, die ihm künftig vielleicht weiterhilft. Rollo, der fleißig in der Hundeschule war, freute sich, daß er bei mir fröhlich und unbeschwert spielen durfte. Er ist wunderbar ruhig und ausgeglichen, das hat auf den quirligen Yanni, der sich gerne etwas überschätzt, sehr mäßigend gewirkt, die beiden haben sich gesucht und gefunden! Lola, die anfangs sehr ängstlich war, ist längst aufgetaut und tobt ausgelassen mit der frechen Galda. Und auch wenn es oft so aussieht, als würde Galda Lola drangsalieren, gibt die ihr ordentlich Kontra, was Galda imponiert. Drago, der immer ein wenig verwundert in die Welt schaut, mag Galda und Lola auch sehr gern, und er versteht sich blendend mit Obadijah. Der wiederum reitet gerne auf, was bei uns Hunden, ich muß es immer wieder sagen, viel weniger mit Dominanz als ihr denkt und nahezu nie wirklich mit Sex zu tun hat, sondern mehr eine Anfrage ist: „Hey, wie bist du drauf?“ (Es heißt noch viel mehr, je nach Situation etwas anderes. Aber ich denke, mit dieser Angabe liegt ihr nicht völlig falsch.) Dreht der andere Hund sich um und wehrt sich, steigt Obadijah sofort ab – „okay, dann nicht“ – und man macht etwas anderes. Obadijah hat aber ein sehr gutes Gespür dafür, wenn einer es übertreibt und andere sich nicht so wohlfühlen, dann geht er dazwischen. Rollo hat ihm diesmal beigebracht, daß er sein Anliegen dann auch durchsetzen muß, statt, wenn sein Erscheinen allein nichts bewirkt, nur ratlos daneben zu stehen, aber Obadijah ist ja noch jung, ich finde, er macht sich. Peanuts Bellen wurde nicht beachtet, da hat er es irgendwann bleiben lassen. Er sah richtig rassetypisch aus, er hatte viele braune und schwärzliche Flecken, denn auf dem Platz stand ja herrlich schmutziges Wasser... Sina, die echt eine Rüdin ist (also das heißt sogar bei Forschern so, wenn eine Hündin vor der Geburt männliche Hormone abkriegt und männliches Verhalten zeigt, das Bein hebt und so), war richtig gut drauf, und dabei ist auch sie ein bißchen ängstlich. Viele Menschen und Hunde machen sie eigentlich unsicher, aber davon hat man wenig gemerkt! Extrem ängstlich war vormals auch Blapol, der kleine portugiesische Mix, der eine neue Heimat sucht, den hab ich ja ganz lieb mit meiner Spielwiese vertraut gemacht, nun tobt er eifrig mit, die Spielfreude blitzt ihm aus den Augen! Natürlich hatte auch Filou seinen Spaß. Den hat er eigentlich immer. Yanni und er parken ab und an in ihren gepolsterten Boxen im Auto zwischen, um sich aufzuwärmen, sie haben doch sehr dünnes Fell. Rehpinscher kühlen rasch aus. Ja, und sogar Queen Joy hat man diesmal spielen sehen! Fritz, der Wiesenälteste, wird von allen als Senior anerkannt, wir nehmen Rücksicht, und wenn er etwas ziellos über die Wiese dusselt, machen ihm alle Platz und jeder achtet darauf, ihn nicht umzurennen. Merkt ihr was? Wenn ihr spielenden Hunden ausweichen müßt, damit die euch nicht umrennen, macht ihr was falsch. Weicht nicht aus. Bleibt stehen. In fast allen Fällen weicht letztendlich der Hund gerade noch rechtzeitig aus (unser Timing ist bedeutend besser als eures), und wenn er es nicht tut, seid darauf gefaßt und beweist Standfestigkeit. Jeder Rüpel, der den Zusammenprall riskiert und erlebt hat, tut es nicht wieder. Ihr sagt ihm damit nämlich: „Du bist so unbedeutend, ich nehme dich gar nicht wahr, wenn du dich so benimmst“ – und das kapiert jeder Hund. Das machen wir untereinander schließlich genauso.
 
 
Habt ihr mitgezählt? Ich bin ja auch noch da – mit mir waren sechzehn fröhliche Hunde auf meiner Spielwiese. Sechzehn Hunde unterschiedlichsten Alters und verschiedenster Rassen, Größen und Temperamente. Ich freu mich, wenn wir so viele sind! Dabei waren z.B. Luca, Lani, Jackie und Ida nicht da, aber die kommen bestimmt beim nächsten Mal vorbei. Hoffe ich – ich mag die sehr! Ach, ich mag aber sowieso jeden. Darum bin ich auch so gerne auf meiner Spielwiese. Es gibt fast nix, was mehr Spaß macht. Echt. Und Spaß wollen wir doch haben, oder?
 
Ich lade euch wieder herzlich ein zu
 

SIMCHAs SPIELWIESE jeden Donnerstag ab 15.30 Uhr

YANNIs ABENTEUERLAND jeden Samstag ab 15.00 Uhr
Weitere Angebote auf Anfrage, Kontakt: 0151/25833179
 
Mit Schleck und Wedel
Euer Simcha