Mittwoch, 15. Mai 2013

Eschenblatt vom 15. Mai 2013



 

Hallo, hier spricht Simcha!
 
Senta und Beretta leben im selben Haushalt. Sie sind ein bißchen neidisch aufeinander, es hat sich ein Zickenkrieg etabliert. Eines Tages treffen Senta und Beretta mit ihren Menschen einen Mann. Senta ist verwirrt: Der komische Mann nimmt sie an die Leine, und die doofe Beretta darf bei Herrchen bleiben! Gemeinheit! Wütend fährt sie auf Beretta los – und wird gebissen. Heftig fährt ihr der Schmerz in Nacken und Kehle. Das gibt es doch nicht, die blöde Beretta beißt sie, obwohl sie da drüben steht und geifert! Noch dazu bei Sentas Leuten! Der werd ich’s zeigen, denkt Senta, und geht wieder auf Beretta los. Wieder der scheußliche Schmerz. Diese Beretta ist doch eine noch fiesere Ziege, als ich immer gedacht hab, denkt Senta, meine Menschen stehen schon auf ihrer Seite, das muß ich also ganz alleine klären. So wird ihre Aggression immer größer, je öfter Beretta sie fernbeißt, ihr Vertrauen in ihre Menschen immer geringer, denn die greifen nicht ein, lassen den furchtbaren Schmerz und die Demütigung zu.
 
Senta ist kaum noch Herrin ihrer Sinne, ihre Angst und ihre berechtigte Wut führen sie zum letzten Angriff und direkt in die Katastrophe: Diesmal reißt der Biß in Kehle und Nacken sie von den Füßen, sie fliegt durch die Luft, landet hart auf dem Boden, schreit vor Schmerz und versteht die Welt nicht mehr. Sie weiß jetzt, daß andere Hunde, vor allem Beretta, unberechenbar und furchtbar gefährlich sind und sie ihren Menschen nicht mehr vertrauen kann.
 
Das ist wirklich passiert, und zwar vor achtundzwanzig Jahren. Ein unfähiger Hundetrainer hatte versucht, Senta und Beretta durch Anwendung des Stachelhalsbandes, von solchen Trainern gerne „Erziehungshalsband“ genannt, ihre gegenseitige Aggressivität abzugewöhnen. Der Trainer wurde zum Glück angezeigt, und schon damals urteilte der Richter: „Soweit es sich bei dem festgestellten rohen Abrichtungsversuch des Angeklagten tatsächlich um eine tradierte Vorgehensweise handeln sollte, ist diese spätestens nach der Grundentscheidung des Gesetzgebers für den ethischen Tierschutz und dem darauf basierenden Verbotskatalog des §3 TierSchG nicht mehr als sozial adäquat billigenswert anzusehen. Alle Erziehungsformen für Tiere haben sich dieser sittlichen Ordnung der Beziehung zwischen Mensch und Tier anzupassen (...). Abgesehen davon ist angesichts des Verbots nach §3 Nr.4 TierSchG die Verwendung eines Stachelhalsbandes mit nach innen gewendeten Stacheln (...) schon für sich alleine ein Mittel, das mit Einführung des Tierschutzgesetzes in der geltenden Fassung als Abrichtungsmittel für Hunde schlechterdings nicht mehr hingenommen werden kann.“ (OLG Hamm, Urteil v. 27.02.1985 – 4 Ss 16/85).
 
Hey Leute, der Richter hat recht.
 
Hoffentlich wird das fiese Ding bald endlich verboten, so wie es in Schweiz und Österreich längst aus gutem Grund der Fall ist! 
 
Wie es ohne „Erziehungshalsband“ geht, erfahrt ihr bei uns. Wir treffen uns regelmäßig zu
 

SIMCHAs SPIELWIESE jeden Donnerstag ab 15.30 Uhr

YANNIs ABENTEUERLAND jeden Samstag ab 15.00 Uhr
im Höhenbergweg 12, Eschede, Kontakt: 0151/25833179
 
Mit Schleck und Wedel
Euer Simcha